David Garrett blickt auf eine über 20jährige beispiellose Karriere zurück. Seit dem Herbst 2007 und der Veröffentlichung seiner ersten Crossover-CD „Virtuoso“ definiert der StarGeiger die Standards in der Klassik- und Crossover-Szene schrittweise neu. In Deutschland waren seine CDs drei Jahre in Folge Bestseller des Jahres (2010 mit „Classic Romance“/ Mendelssohn Violinkonzert, 2011 und 2012 mit „Legacy“/ Beethoven Violinkonzert).
Im Oktober 2013 war David Garrett zum ersten Mal als Schauspieler im Kino zu sehen. In „The Devil’s Violinist – Der Teufelsgeiger“ (Regie: Bernard Rose) schlüpfte er in die Hauptrolle des Niccolò Paganini und konnte sich damit einen Traum erfüllen. Zudem komponierte er zusammen mit Franck van der Heijden die Filmmusik und widmete die von ihm selbst geschriebene Arie „Ma Dove Sei“ dem Star-Tenor Andrea Bocelli. Die CD „Garrett vs. Paganini“ hierzu wurde 2014 mit dem ECHO Klassik „Bestseller des Jahres“ ausgezeichnet.
Während viele konservative Zeitgenossen noch rätseln, ob kompromissloser Anspruch und Popularität, Kunst und Kommerz überhaupt miteinander vereinbar sind und sein dürfen, hat David Garrett dies schon längst bewiesen und begeistert Zuhörer aller Altersgruppen. Sein Wunsch, insbesondere den jungen Zuhörern die Angst vor der Klassik zu nehmen, und in der Musikszene einen Wirbelsturm zu entfachen und dabei möglichst viele Menschen mitreissen zu wollen, erfüllt sich in einem überwältigenden Ausmass. Seit 2007 gelingt David Garrett der Spagat zwischen U- und E-Musik; eine Unterscheidung, die der erfolgreiche Geiger selbst nicht macht. Er ist wie Leonard Bernstein und viele andere mehr davon überzeugt, dass es nur gute oder schlechte Musik gibt – egal in welchem Genre. Dies wird vor allem bei den Crossover-Programmen deutlich, in denen David Garrett Musik ganz unterschiedlicher Stile und Epochen miteinander verbindet. Hier gehörten zu den herausragenden Konzerten das Open Air-Konzert auf dem Münchner Königsplatz am 1. Juni 2013 vor 17.000 Zuschauern und sein erstes Konzert in Mexiko im Februar 2014 vor 10.000 Zuschauern. Im Juni 2015 gab David Garrett weitere Open Air-Konzerte, u.a. auf der Berliner Waldbühne.
David Garrett bleibt seinen Wurzeln treu und gibt immer wieder Konzerte mit rein klassischem Programm. Die Jahre 2014 und 2015 standen ganz im Zeichen der Violinkonzerte von Brahms und Bruch. Einladungen diverser Orchester führten ihn u.a. zu den Hamburger Philharmonikern, der Tschechischen Philharmonie, den Orchestern von Genua und Neapel und zum Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta. Hieraus ist die jüngste CD „Timeless“ mit dem (einzigen) Violinkonzert von Johannes Brahms in D-Dur und dem Violinkonzert Nr. 1 in g-Moll von Max Bruch entstanden. 2015 debütierte David Garrett u.a. bei der Russischen National Philharmonie in Moskau und beim RAI Turin.
Ein weiteres wichtiges Debüt gab David Garrett im Mai 2015 mit der Filharmonica della Scala unter der Leitung von Riccardo Chailly. Wiedereinladungen führten ihn u.a. zu den Wiener Symphonikern, der Tschechischen Philharmonie und dem Orchestre di Teatro San Carlo, Neapel. Im November arbeitete er erstmals mit Christoph Eschenbach zusammen, um mit dem London Philharmonic Orchestra das Violinkonzert D-Dur von Johannes Brahms in der Düsseldorfer Tonhalle zur Aufführung bringen. Zudem ging er zusammen mit seinem Klavierpartner Julien Quentin auf eine ausgedehnte Rezital-Tour und spielte die drei Violinsonaten von Johannes Brahms. Debüts in Paris, Lyon, Istanbul und Luxemburg standen dabei auf dem Konzertkalender.
2016 beschäftigte sich David Garrett intensiv mit dem Violinkonzert von P.I. Tschaikowsky.
Die Anfänge
Mit vier Jahren bekommt der gebürtige Aachener, Sohn eines deutschen Juristen und einer amerikanischen Primaballerina, seine erste Geige, und bereits mit zehn absolviert er seinen ersten Auftritt mit den Hamburger Philharmonikern. Als Dreizehnjähriger erhält er als jüngster Künstler einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft.
1999, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, macht der Aufstrebende eine Zäsur. Er entschliesst sich, aus seinem vorgezeichneten Lebensweg als klassischer Geiger auszubrechen und zieht nach New York – nicht um sich eine Auszeit zu nehmen, sondern um seine musikalischen Fähigkeiten auch auf ein theoretisches Fundament zu stellen und seine Technik zu vervollkommnen: Er immatrikuliert sich an der Juilliard School für die Fächer Musikwissenschaft und Komposition und besuchte die Klasse von Itzhak Perlman. Das Studium verleiht seinem Spiel nochmals ganz neue Facetten. David Garretts besondere Liebe zum Studienfach Komposition wird buchstäblich ausgezeichnet, als er im Jahr 2003 mit dem von ihm geschaffenen Werk – einer Fuge im Stil Johann Sebastian Bachs – den Kompositionswettbewerb der Juilliard School gewinnt.
Sein Kompositionslehrer Eric Ewazen sagte über ihn: „Die Intensität seines spektakulären und ausdrucksvollen Geigenspiels hat uns schier überwältigt. Jeder, der die Freude hatte, ihn unterrichten zu dürfen, erkannte seine aussergewöhnliche Begabung und sein unglaubliches Talent.“
Seit der Geigen-Visionär sein Studium beendet hat, sieht er ein klar definiertes Ziel vor Augen: Er will junge Menschen an die Klassik heranführen und Begeisterung für die vermeintlich „ernste“ Musik wecken. Um diesem Ziel näher zu kommen, ist das Mischen von Klassik mit Pop-, Rock- und Rhythm & Blues-Elementen für ihn ein Mittel zum Zweck, und er folgt damit seinen Vorbildern, denn die grossen Virtuosen von Paganini bis Heifetz haben es zu ihrer Zeit nicht anders gemacht. Zudem engagiert sich David Garrett in der Jugendarbeit und spielte zum wiederholten Male mit dem vbw-Festivalorchester in Bad Wörishofen. Wann immer es organisatorisch möglich ist, lädt er Kinder und Jugendliche zu Generalproben ein.
David Garrett hat inzwischen eine umfangreiche Diskographie. Die CD „Legacy“ mit dem Violinkonzert von Ludwig van Beethoven konnte einen ausserordentlichen Erfolg verbuchen: Das Album landete direkt nach Erscheinen auf Platz 6 der Media Control Charts und verzeichnete damit den höchsten Chart-Einstieg eines Klassik-Instrumental-Albums in der deutschen Musikgeschichte. Bei den Klassikcharts war „Legacy“ sowohl in England als auch in Deutschland auf Anhieb auf Platz 1, zwischenzeitlich hat die CD Platin-Status in Deutschland erreicht. Die ARD Dokumentation „Deutschland, Deine Künstler“ (2012) und die ZDF- Produktion „Garrett spielt Brahms“ (2013) zählen zu den herausragenden Fernsehportraits des Violinisten. Anlässlich des Deutschlandbesuches von Barack Obama 2013 spielte David Garrett vor dem US-Präsidenten und der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zudem wurde er im November 2013 mit einem BAMBI geehrt.
David Garrett ist Botschafter der José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.
David Garrett spielt die „A. Busch“ Stradivari aus dem Jahre 1716.